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Codename Könige: undergoing revision

Heute habe ich die Niederschrift der Könige fertiggestellt. Das einzige, was jetzt noch aussteht, ist eine gründliche Überarbeitung, wobei ich vor allem den Prolog umzugestalten gedenke: Fast alle meine Testleser haben sich bisher an dessen Anlage gestört.

Seltsamerweise bin ich nicht vergleichbar froh und dankbar, wie ich es von der Beendigung früherer Romanmanuskripte gewohnt bin. Aber vielleicht ist das auch ganz gut – nicht “abzuheben”, sondern einen klaren Kopf zu behalten, um die weitere Entwicklung des Projekts desto sachlicher und konzentrierter verfolgen und fördern zu können.

"Adieu"

Das Schlußkapitel der Könige verlangt mir mehr ab, als ich zuvor vermutet hätte. Dieser Umstand rührt nicht nur von der Herausforderung her, die Handlung zu einem runden, zufriedenstellenden Abschluß zu bringen, alle offenen Fragen zu beantworten und sämtliche Konflikte aufzulösen – sondern er hat auch mit meiner mentalen und emotionalen Bindung als Autor an die eigene Geschichte zu tun.

Es fällt nicht ganz leicht, demnächst “Adieu” zu sagen zu diesem Projekt, das so lange gewachsen und gereift ist und mit mir auf dem gemeinsamen Weg in die Professionalität viele Höhen und Tiefen erleben durfte. Nicht zuletzt deshalb bin ich umso gespannter auf seine Entwicklung im Rampenlicht des Buchmarkts. Natürlich fühlt man sich als Autor stets unsicher, ob man den Erwartungen einer breiten Öffentlichkeit – welche nicht nur aus Agenten, Lektoren, Vertriebsleuten und Verlegern, sondern eben auch und gerade aus den Lesern besteht – gerecht zu werden vermag. Andererseits bin ich seit jeher zuversichtlich, daß die Könige nicht nur den Markt erobern, sondern auch eine große Gruppe von Lesern ansprechen und langfristig begeistern können werden.

Hoffen wir, daß ich recht behalte! ;-)

Schneeketten

Ein paar Tage im Schwarzwald, abseits vom Lärm und Trubel der Stadt, haben gutgetan. Auch war dort längerfristig der Winter anzutreffen, den wir in den hiesigen niedrigen Lagen seit Jahren vermissen: verschneite Wipfel und Weiden, vielschichtiges Treiben der Schneeflocken vor dem Fenster, Minusgrade und die täglich wiederkehrende Frage: Werden wir heute Schneeketten brauchen?

Und schon wieder hat sich ein neues Jahr eingeschlichen, ganz heimlich, still und leise (von Sylvester war am 31.12.07 in dem abgelegenen, tannödähnlichen Winkel, in den wir uns zurückgezogen hatten, nicht viel zu sehen und zu hören). Natürlich bin ich gespannt, was 2008 in bezug auf mein Vorankommen als Autor bereithalten mag. Gut begonnen hat auf jeden Fall die kleine Diskussionsrunde über Exposés, die ein paar Leute, darunter ich selbst, in einer eigens eingerichteten Klause im Autorenforum Montségur führen und im Rahmen derer ich nicht nur Sinnvolles beizutragen, sondern auch Notwendiges zu lernen hoffe.

Mit den Königen liege ich im Endspurt, welcher freilich ein langer ist; und beim Schreiben insbesondere des Schlußteils werde ich vor allem eines lernen: kompromiß-, ja rücksichtslos zu sein zugunsten meines Werks, eine Eigenschaft, die mir noch vollkommen abgeht – nicht zum Leidwesen derer freilich, die mit mir zusammenleben.

Zwei Drittel

Heute habe ich mit den Königen die Zwei-Drittel-Marke geknackt. Ich habe für mich selber eine kleine Fortschrittsanzeige in Prozent installiert, die relativ simpel zu berechnen ist, nämlich anhand der Anzahl geschriebener Seiten im Verhältnis zur angepeilten maximalen Seitenzahl. So behalte ich stets den Überblick und muß den Wert gegen Ende außerdem höchstens nach oben korrigieren – tja, gewußt wie!

Ich komme stetig voran, wobei die vorweihnachtliche Betriebsamkeit natürlich ihren zeitlichen Tribut fordert; doch ich muß gleichzeitig sagen, daß ich mich seit Jahren zum ersten Mal wieder auf das Fest freue (wenn auch nur ein bißchen).

Ein leichtes Geschäft?

Das siebte Kapitel der Könige wächst und gedeiht, und mit jedem Tag stelle ich erleichtert fest, daß mir das Schreiben rascher von der Hand geht. Zu lange hatten die erlittenen Rückschläge und Mißerfolge wohl den schöpferischen Strom gedrosselt; und obwohl die Quelle niemals versiegen kann, so öffnen sich die Schleusen nicht abrupt, sondern es braucht seine Zeit, bis der Fluß in seinem Bett wieder den gewohnten Pegelstand erreicht hat.

Die Figuren spielen mit und bleiben sich treu. (Nicht-Autoren ahnen ja kaum, wie sehr eine Figur, die schlagartig oder nach und nach unkooperativ zu werden droht, Planung und Struktur der ganzen Geschichte in Gefahr bringen kann. Manchmal freilich kann sie sie auch erst durch solch unvorhergesehenes Verhalten retten.) Gleichzeitig entdecke ich immer neue Facetten an ihnen, führe sie in stetig wechselnden Konstellationen durch ihre jeweilige Biographie und beobachte fasziniert, wie sie sich dabei entwickeln.

Eine der Hauptfiguren wird in einer der bevorstehenden Szenen regelrecht aus sich herausgehen – und kurz danach das Ende ihrer Biographie erleben. Ich werde ihren Tod beschreiben müssen, und die Reaktionen der anderen darauf. Leicht wird mir das nicht fallen. Aber wer sagt denn, daß das Schreiben ein leichtes Geschäft sei!

Archaisches Wissen

Heute morgen habe ich die inhaltliche Überarbeitung und Optimierung des ersten Kapitels der Könige abgeschlossen, nachdem mein Agent mir ein paar Dinge aufgezeigt hatte, die insbesondere im Hinblick auf den restlichen Text nicht ganz stimmig waren. Ich bin gespannt, was er zu der neuen Version sagen wird.

Auch bin ich mit der Handlung vorangekommen; es geht jetzt schnurstracks auf eine erste kriegerische Auseinandersetzung zu, wie sie im Genre versierte Leser von einem Fantasyroman unbedingt erwarten. Dabei ergab sich für mich einige Recherchearbeit; die letzten Tage habe ich neben dem Schreiben und Überarbeiten vor allem mit dem Nachschlagen diverser Namen von Truppeneinheiten, militärischen Rängen, verschiedenen Waffentypen und equestrischen Ausrüstungsgegenständen verbracht. Eine Art archaisches Wissen, dessen Besitz mich als modernen Menschen durchaus bereichert!

Spannend auch die Planung der eigentlichen Schlacht, beginnend bei der Konstitution jedes der beiden feindlichen Heere (Fußsoldaten oder Reiter? Art der Bewaffnung? Art der Rüstungen? Formation? Hierarchie? strategische Planung versus rohe Gewalt? usw.) über taktische Fragen (welche Einheit steht wo/tut was? welche Aufgaben hat sie? wie ändert sich ihre Position im zeitlichen Ablauf des Kampfes? wie beeinflußt sie die Gesamtformation? welche Notfall-/Rückzugspläne gibt es? etc.) bis hin zu handwerklich-theoretischen Überlegungen (wo befindet sich der Protagonist? was kann er wahrnehmen? funktioniert es, auch in diesem Gewühl seine Perspektive zu wahren? wie hält er Kontakt zu den anderen Hauptfiguren? usf.).

Aber noch ist es nicht soweit; noch ist das Heer unterwegs. Und das, was auf der Reise passiert, ist mindestens so interessant wie das, was danach kommt ...

Es ging rasend schnell

Tage nach dem Ende der diesjährigen Frankfurter Buchmesse bewarb ich mich bei einer literarischen Agentur, deren Infragekommen für die Vertretung meines aktuellen Fantasy-Romanprojekts (Codename: Könige) mir erst kurz zuvor bewußt geworden war.

Bereits zwei Tage später kam die erste Rückmeldung. Dann ging alles sehr schnell: Ein Telefonat, ein paar weitere Mails – und schließlich lag der Vertrag in meinem Briefkasten.

Zwischen dem Erstkontakt und dem Moment, als ich das Dokument mit meinem Namen unterzeichnete, sind gerade einmal 16 Tage vergangen. Es ging so rasant, daß ich kaum wußte, wie mir geschah. :-D

Um welche Agentur es sich handelt? ... "Es ging rasend schnell" vollständig lesen

Das muß sacken

Noch im Juni glaubte ich, mit Agentur Nr. 2 auf einem guten Weg zu sein.

Diese Woche habe ich einen für mich noch besseren Weg gefunden:
Agentur Nr. 3.

Ja, es hat geklappt.
Mit den Königen.
Im dritten Anlauf.
Ein Agenturvertrag.
Heute unterzeichnet.

Mehr in Bälde.
Das muß erstmal sacken!

:-) :-) :-)

Kein Resümee

Leider besitze ich nicht den Mut, meine Korrespondenz mit Branchenvertretern wie z. B. Literaturagenten auch nur grob zusammengefaßt online zu stellen, wie es erstaunlich viele Kollegen mitunter zu tun pflegen. Natürlich wäre dies eine beispielhafte und bestimmt auch unterhaltsame Art, den Fortgang der eigenen Bemühungen um offizielle Anerkennung und die Aussicht auf eine konventionelle Verlagsveröffentlichung zu dokumentieren. Die Tatsache, daß ein solches Dokument (!) möglicherweise nachteilige Konsequenzen für mich selbst und andere Beteiligte zeitigen könnte, scheint mir allerdings Grund genug, davon abzusehen.
Daneben gehört es für mich in gewisser Hinsicht zur Professionalität als Autor, der seine Berufung auf Dauer ernst nimmt, bestimmte Dinge – beispielsweise eigene Kontaktanfragen und Reaktionen darauf, inoffizielle Infos über die Marktpolitik einzelner Verlage und Agenturen oder andere Brancheninterna – vertraulich zu behandeln. (Dazu zählen selbst Erfahrungen der merkwürdigen bis skurrilen Art, die man in dieser Branche ebenfalls hin und wieder macht; aber dies nur am Rande und als allgemeine Ergänzung, denn glücklicherweise bin ich von solchen Erfahrungen in der letzten Zeit weitgehend verschont geblieben.)

Auch verspreche ich mir wenig davon, eine täglich aktualisierte Anzahl geschriebener Worte zu veröffentlichen. Es kann selbst beim professionellen Schreiben meiner Ansicht nach nicht um Quantitäten gehen, die nach Art eines athletischen Wettkampfes Beifall heischend miteinander verglichen werden. In mir weckt eine Meldung, wonach “in dieser Woche 120 Seiten Rohtext” (willkürliches Beispiel) geschrieben worden seien, in gewisser Weise sogar leichtes Mißtrauen dem entsprechenden Autor gegenüber. Was nützen 120 Seiten sogenannter Rohtext, im Eiltempo dahingeschludert, wenn auf selbigen monatelange Überarbeitungen zu veranschlagen sind, wobei mindestens die Hälfte des Geschriebenen umgearbeitet werden oder gleich ersatzlos in den Papierkorb wandern muß?

Wovon könnte ich also sonst berichten? Von der Buchmesse. Ja, ich war dort, oder sollte ich sagen: auch ich? Denn außer meiner Wenigkeit haben insgesamt weitere 283.292 Besucher die Messetore passiert. Wie so viele von ihnen hatte auch ich sowohl eine Fachbesucherkarte als auch einen Termin, ich war gewissermaßen vorgeladen worden. Sonst wäre ich nämlich bestimmt nicht hingefahren. Leider hat mich (nicht nur) das Gespräch in vielerlei Hinsicht einigermaßen ratlos zurückgelassen; und zu allem Überfluß muß ich im stickigen Klima der unüberschaubaren, brechend vollen Messehallen das Opfer heimtückischer Mikroorganismen geworden sein. Soll heißen, ich war unmittelbar nach dem Messetag eine gute Woche lang krank.
Auch über dieses Thema kann ich demnach kein begeistertes Resümee verfassen, und das, obwohl ich einen ausführlichen Messebericht bereits auf der Hinfahrt im Kopf zu planen begonnen hatte.

Also werde ich wohl für den Augenblick still weiter an meinem Manuskript arbeiten. Ja, mit den Königen geht es voran, wenn auch nach wie vor recht schleppend; ursprünglich wollte ich das Projekt um diese Zeit abgeschlossen haben. Nun zögert sich alles ein bißchen hinaus. Zum Trost kann ich vielleicht in Bälde an dieser Stelle ein wenig konkreter werden, was den Inhalt betrifft.

Spannendes und Mythisches

An gute – das heißt zum einen packende, unterhaltsame, berührende, jedenfalls nicht langweilende; und zum anderen aufgrund ihres stilistischen und erzählerischen Niveaus, ihres Anspruchs an die Leserschaft, kurz ihrer literarischen Qualität beachtenswerte und möglicherweise ihre Zeit überdauernde – Fantasy stelle ich persönlich auf Ebene der Erzählstruktur zwei Hauptanforderungen:

1. Klarer Spannungsbogen
Alles, was in der Geschichte passiert, darf den Leser nie ihr Grundthema – den Konflikt, auf dem die Handlung fußt bzw. die Auseinandersetzung, auf die sie unweigerlich hinausläuft – vergessen lassen. Außerdem muß sich jegliches Geschehen schlüssig aus dem Vorherigen und unter der Voraussetzung ergeben, daß damit im Bewußtsein des Lesers der Showdown ein weiteres Stück näherrückt.
Das heißt nicht, daß der Autor nicht auch einmal abschweifen darf. (Die Kunst bestünde in diesem Fall darin, die Abschweifung ergonomisch in die Erzählung einzufügen, so daß der Leser sie nicht missen möchte.) Es heißt lediglich, daß der Autor sein Ziel nicht aus den Augen verlieren, salopp gesagt, sich nicht verzetteln darf.
Allerdings vertrete ich nicht die Auffassung, daß die Spannung im Laufe eines Buches rein linear gesteigert werden müsse. Abreißen darf sie freilich auch nicht, der Leser will schließlich bei der Stange gehalten werden. Dramatische Momente dürfen und müssen sich mit entspannenden, humorvollen, zärtlichen, pathetischen usw. in einer Art Wellenbewegung abwechseln – wodurch die Geschichte nicht zuletzt auch an Farbe und Lebendigkeit gewinnt. Eine zwanghafte konsequente Verstärkung der Spannung dagegen birgt für den Autor die Gefahr, durch Effekthascherei dramaturgisch und erzählerisch ins Triviale abzugleiten.

2. Vor- und übergeschichtliche Bezüge
Hierbei handelt es sich wohl um einen der genialsten Kniffe, derer man sich als Fantasy-Autor bedienen kann, um seiner Geschichte und der Welt, in der sie spielt, Authentizität und Tiefe zu verleihen. Wobei ich vermutlich erklären sollte, was ich mit “vor- und übergeschichtlichen Bezügen” genau meine.
Ich meine damit, daß innerhalb der Geschichte beispielsweise Bezug genommen wird auf historische Begebenheiten, die die gegenwärtige Handlung entweder vage mitbestimmen, vorwegnehmen oder sogar direkt spiegeln. Ein bekanntes Beispiel aus Tolkiens Lord of the Rings: die einige Male (mitunter in lyrischer Form) zitierte Verbindung zwischen einem Sterblichen und einer Elbenfrau, nämlich Beren und Lúthien, die sich in der Erzählgegenwart mit Aragorn und Arwen Undómiel wiederholt.
Authentizität erlangt ein Werk der Fantasy hierbei insofern, als es dadurch an epischer Breite und einer die reine Handlung übersteigenden Glaubwürdigkeit gewinnt; und Tiefe, weil die mythische Überhöhung der Geschichte auf den Leser ähnlich wirkt wie ihre Anreicherung mit Archetypen. Beides erlaubt ihm, tiefer einzutauchen in die fremde Welt und in das sich darin abspielende Geschehen.

Für mich gelingt es einem Autor im Idealfall, diese meine Leseerwartungen annähernd gleichwertig und in hohem Maße zu erfüllen. Natürlich kann ein Buch auch dann überzeugen, wenn ein Aspekt stärker herausgearbeitet ist als der andere. Wie der Autor hier die Gewichtung vorzunehmen beschließt, hängt von der Machart seines Projekts, dessen genauerer Plazierung im Genre und nicht zuletzt von seinen persönlichen Vorlieben, seinem erzählerischen Können und individuellen Wollen ab.

In meinem aktuellen Projekt mit dem Codenamen Könige steht zwar die Spannung im Vordergrund. Aber da ich ein Faible für Mythen und Legenden habe und außerdem der Meinung bin, daß sie gerade in der Fantasy so wesentliche Strukturelemente darstellen, stelle ich als Erzähler der Geschichte auch immer den Bezug her zum Vergangenen, das sowohl die Handlung prägt als auch entscheidend zum kulturellen Background der Figuren gehört. Ich bin gespannt, inwieweit dieses Bestreben von den Lesern später wahrgenommen, vielleicht gar wertschätzend hervorgehoben werden wird!

(Wie gesagt, diese meine Erwartungen betreffen die Erzählebene. An andere Ebenen – Plot; Stil/Sprache; Prämisse/Moral etc. – stelle ich andere Forderungen. Diese Ebenen wurden in diesem Artikel jedoch bewußt nicht behandelt. Ich muß mir ja schließlich noch etwas aufheben für zukünftige Beiträge.)