Skip to content

Wort-Schöpfungen

Viel verbessern muß ich nicht. Der Text hat durch die Überarbeitung letzten Winter viel gewonnen; jetzt sind es nur noch Kleinigkeiten. Trotzdem hat sich gerade das erste Kapitel - zwei sind fertig - sehr gelohnt; und der Einstieg ist ja das Wichtigste. Erhebend, wenn man spürt, daß ein Text an poetischer Dichte und lyrischer Schönheit gewinnt. Hinzu kommt die befriedigende Gewißheit, daß andere Menschen die eigenen Bemühungen schätzen werden.

Ob ich eine Leseprobe online stellen soll? ... Nein, ich glaube, es ist noch nicht die richtige Zeit dafür.

Am Ziel ...

Und das viel eher als erwartet! Der Juni ist ein guter Monat zum Schreiben, und auch zum Abschließen von Büchern. Das habe ich schon letztes Jahr bei Sucher der Versöhnung festgestellt.
Doch nun geht es um ein viel gewaltigeres Werk - um den ersten Teil von Ran Aléron, Arrec und der Löwe: Heute abend habe ich diesen tatsächlich zu seinem Abschluß gebracht! Ich fühle mich erschöpft und zufrieden wie nach einem Langstreckenlauf. Weniger ausgeblutet als letztes Jahr (da stand ich auch unter Zeitdruck, wohlgemerkt). Vielmehr irgendwie ... satt. Vorerst. Denn es geht ja weiter, und um den Anschluß nicht zu verpassen, werde ich auch recht bald weiterschreiben.
Doch zuerst steht eine gründliche Überarbeitung an. So viele Seiten! So viele Geschehnisse! Und ich war überall dabei, fühle mich durch die Abenteuer, die meine Figuren durchlebt haben, fast genauso erfahren wie diese. Ist das nicht ulkig ... Dabei gibt's noch so vieles in dieser Welt, was ich erfahren, lernen, wissen möchte.

Sieben Jahre! So lange habe ich an diesem Roman gearbeitet - Mai 1998 begann die Planung, entstanden die ersten Aufzeichnungen. Juni 2005 - letzter Satz (des ersten Teils von ... ja, wie vielen eigentlich?). Und am Anfang dachte ich immer, diese Geschichte würde besser und kürzer als mein Erstling. Weit gefehlt. Sie wird viel besser und um einiges länger.

Aber genug jetzt. Es ist 23:59, und ich möchte diesen Beitrag heute noch veröffentlichen. Also dann ... bis zum nächsten Roman. :-)

PS: Statistische und sonstige Informationen zum Projekt sind der Website dazu zu entnehmen, die über die Hauptseite erreicht werden kann, indem man auf "Meine Werke" und dann auf "Ran Aléron, ..." klickt.

Mensch-ärgere-dich-nicht

Eine schwerfällige, eine gewichtige Veranstaltung ist sie, die Lesereihe rund um den Ingeborg-Bachmann-Preis, die, wie jedes Jahr gegen Ende Juni, von Donnerstag bis heute in Klagenfurt (Österreich) stattgefunden hat. Ohne alle Texte und Autoren vollständig kennengelernt zu haben, kann ich doch sagen, daß mir einiges gut bis sehr gut, vieles weniger und das meiste gar nicht gefallen hat. Der in meinen Augen beste Text - "Auszug" von Anne Weber - erhielt von der Jury leicht kontroverse und teilweise mir sehr unverständliche Kritiken.
Dicht gefolgt wird Anne Weber in meiner persönlichen Rangliste von "Zuhause" von Kristof Magnusson. Was die Jury in der Hauptsache bemängelte - man wisse nicht, worauf der Text hinauslaufe - erübrigt sich für mich durch die simple Tatsache, daß es sich bei dem Text um einen Romanauszug handelt. Ist es nicht ein Qualitätsmerkmal gerade eines Romans, wenn der Leser sich nicht sofort alle Zusammenhänge erschließen kann? Vielmehr bedeutet es doch gerade literarische Finesse, wenn ein Text den Leser dazu motiviert, weiterzulesen, weil er das Schicksal der Figuren weiter mitverfolgen möchte? Was diesem Text bei mir übrigens glänzend geglückt ist.
Einer der mir persönlich weniger lieben Beiträge war "Die Frage wer anfängt" von Susanne Heinrich. Von der jungen Autorin ohne einen einzigen Fehler vorgetragen, vermittelte dieser Text, wie so viele andere auch, beispiellos die Öde und Trostlosigkeit, in der die Erzähler herumirren, die Nichtigkeit, die sie vor sich herwälzen, die passive Ratlosigkeit, in die das innere und äußere Leben sie gestürzt haben. Ich will nicht allzu viele Worte darüber verlieren; gerade dieser Beitrag ist von Paperback Fighter sehr treffend kommentiert worden. Der Jury dagegen hat er eher gefallen.

Worauf läuft das Ganze hinaus? Auch ich bin sehr auf die Ergebnisse der Beratungen gespannt. In jedem Falle wird die Preisvergabe morgen vermutlich eine Steigerung des bisherigen sein. Die Spielfeld-Kulisse wird noch schlichter, noch bleicher wirken angesichts des großen Jubels; die Juroren werden, je nach ihrer Art, noch verdrossener dreinschauen - noch schneller sprechen - ihre Kommentare noch makelloser, gläserner, spröder ausfallen lassen; und die Preisträger (neben dem Bachmann-Preis werden noch andere verliehen) werden sich noch verhaltener, verkniffener freuen ... Und denjenigen, die leer ausgehen, wird man in tröstender Absicht nur ironisch Binsenweisheiten raten können: Mitmachen ist alles. Wahre Kunst findet nur in kleinem Rahmen Anklang. Drum, Mensch, ärgere dich nicht. (Nachtrag Juni 2006: Links angepaßt.)

Technisches

Meine E-Mail-Adresse auf den Seiten "Kontakt" und "Impressum" ist neuerdings anklickbar. Allerdings muß JavaScript aktiviert sein, weil die Adresse von einem kleinen Java-Skript entschlüsselt wird, welches ich praktischerweise entdeckt habe. Sowas habe ich schon länger gesucht. :-)
Einziges Problem: Unter Linux kann es sein, daß Firefox trotz korrekt installiertem und konfiguriertem Mozex (mit Intercepting von mailto-Verknüpfungen auf Thunderbird) meckert, von wegen das mailto-Protokoll sei nicht registriert. Tja ... :-/

Schlag auf Schlag

Einem besuchsreichen Wochenende folgt - wie es aussieht - eine ereignisreiche Woche. Dazu die nervenzerrende Warterei auf die Reaktion einer bestimmten Agentur. Und das alles bei strahlender Sonne und sommerlicher Wärme, die man doch eigentlich draußen und in Ruhe genießen sollte.

Am Samstagabend habe ich, mit einigem Aufschub, die Episode III der legendären Star-Wars-Saga gesehen. Mit gemischten Gefühlen, aber doch mit einiger Zufriedenheit. Wobei mich der Grad der Brutalität doch beunruhigt hat; das ist man aus den fünf früheren Filmen nicht gewohnt. Wie auch immer ...
Die ersten Minuten des Films war ich geistig ohnehin abwesend. Davor lief nämlich ungewöhnlich lange Werbung, und darunter befand sich auch ein Trailer zum ersten Narnia-Film, der im Dezember in die Kinos kommt. Ich habe die Narnia-Bücher zwischen 1994 und 1996 gelesen, die ersten vier in deutscher, die letzten drei in englischer Sprache. "Der König von Narnia", in der chronologischen Abfolge der zweite Band, von Lewis aber zuerst geschrieben (und von mir, wenn ich mich recht entsinne, zuerst gelesen), liegt somit am längsten zurück. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das, was der Trailer zeigt, tatsächlich Lewis' Werk originalgetreu wiedergibt und seine (christliche!) Intention atmet. Man sieht recht viele fremde Wesen, ein bißchen zu viele spektakuläre Schlachten und einen computeranimierten Aslan. Der, wohlgemerkt, doch sehr edel aussieht. :-) Aber das wird nicht ganz reichen, um den Film originell zu machen. Mein bester Freund bemerkte treffend: "Alles sieht irgendwie gleich aus; sei es nun Star Wars, Herr der Ringe oder Narnia." Stimmt irgendwie. Nichts gegen Herr der Ringe, nichts gegen Star Wars - ich schätze sie alle. Beim Herrn der Ringe muß ich sogar betonen, daß ich mittlerweile auch mit den Unterschieden Buch/Film gut leben kann und die Filme für eine werknahe - und vor allem dem Buch würdige - Umsetzung halte. Aber der Zeitgeist scheint mittlerweile jedem neuen Film ein Maximum an gewaltigen Perspektiven, gigantischen Räumen, überdimensionalen Heeren und bombastischen Soundeffekten vorzuschreiben - von Masken und CG-Kreaturen gar nicht zu reden. Vielleicht würde man den gleichen Stoff fünfzig Jahre früher oder später ganz anders auf die Leinwand bringen. Sicherlich wird Narnia eine großartige Verfilmung; aber ob sie sich vom Einheitsbrei der derzeitigen Hollywood-Produktionen abheben wird, steht in den Sternen.

Doch noch ein anderer Punkt hat mich nach dem Trailer innerlich eine Weile beschäftigt. Ist der Film erst einmal draußen, wird der Narnia-Hype einsetzen. Neuausgaben der Bücher mit Film-Fotos werden folgen, und die Merchandising-Maschinerie wird auch nicht schlafen. Der Plüsch-Aslan für die ganze Familie wird in Millionenauflagen vom Band laufen. :-O Und ich ... Werde ich mit Ran Aléron, Arrec und der Löwe im Kielwasser der Narnia-Hysterie schwimmen? Vielleicht am Narnia-Triumph scheitern? Unter brausendem Narnia-Gejubel nur schütteres Lächeln ernten? ...
Wir werden es erleben. Keine Sorgen machen. Ähnlichkeiten zwischen verschiedenen Werke hat es immer gegeben (man vergleiche nur z. B. Harry Potter mit der Chrestomanci-Reihe von D. W. Jones, die viel älter ist und jetzt - ebenfalls bei Carlsen - neu aufgelegt wird). Und mancher Film bringt einem Werk auch nicht gerade den gewünschten Erfolgsschub (man denke an die vor anderthalb Jahren angelaufene Peter-Pan-Verfilmung, die gerade in den Bereichen Soundtrack und Spezialeffekte eine einzige Katastrophe war. Allerdings: Das Buch ist ebenfalls eine Katastrophe *ächz :doh:).
Nicht daß ich mich bezüglich der bevorstehenden Reaktionen und Vergleiche irgendwelchen Illusionen hingebe ... aber irgendwie habe ich doch alles in allem ein gutes Grundgefühl, allein schon weil mein Werk so anders ist als Narnia. Abwarten und Eistee trinken ...

Jetzt werde ich erstmal nach der Post schauen. Und dann den Sommer genießen ...

PS: Wer eine bibliophile englischsprachige Ausgabe der Narnia-Bücher sucht, ist mit dem großformatigen HarperCollins-Band gut beraten.

Fortschritte

Er liegt hinter mir - der Showdown von Ran Aléron, Arrec und der Löwe - halleluja! Wobei es andere Szenen im Buch geben mag, die vielleicht packender sind. Wie auch immer ... der große Kampf steht ja ohnehin noch bevor - im zweiten Teil! :ja: Nun folgt jedenfalls noch die "Auflösung", d. h. das Moment der Entspannung sowie die Klärung gewisser unbeantworteter Fragen, die, wenn ich alles richtig bearbeitet habe, allzu zahlreich zum Glück nicht mehr sind. Und dann ... ist dieser erste Teil komplett (muß natürlich noch überarbeitet werden).

Irgendwie kommt es mir so vor, als freute ich mich einerseits auf den bevorstehenden Abschluß der Arbeit daran, als würde ich ihn andererseits aber auch unbewußt hinauszögern. Ich weiß, wie man sich fühlt, wenn man ein Buch zu Ende geschrieben hat. Zweimal habe ich das schon erlebt, diese zufriedene Ausgelaugtheit, diese gewisse Leere, die zurückbleibt, diese schale Rückschau auf das fertige Werk. (Ob sich eine Frau, die ein Kind auf die Welt gebracht hat, wohl ähnlich fühlt?) Es ist, wie wenn eine Symphonie ausklingt oder wie wenn sich ein Regenbogen auflöst. Er ist melancholisch, dieser Moment nach dem letzten Satz. Ob er nach diesem Projekt so intensiv sein wird wie nach Sucher der Versöhnung? Vielleicht nicht - schließlich geht es weiter, und außerdem ist das kürzere Romanprojekt ja auch in viel geringerem Zeitrahmen (knapp drei Monate) entstanden, weshalb ich sicherlich stärker in die Geschichte eingetaucht bin als jetzt bei Ran Aléron, Arrec und der Löwe. (Obwohl ... das stimmt vermutlich auch nicht so ganz.)

Tja, ich sehe schon, ich werde konsequent am Ball bleiben müssen. Für den Sommerurlaub allerdings werde ich mir zu diesem Zweck einen neuen Schlepptop zulegen müssen. Der alte, ein ThinkPad von 1998 (Pentium II 266 MHz, 192 MB RAM, 4 GB HD) hat eindeutig ausgedient. Aktuelle Linux-Distributionen darauf laufen zu lassen ist eine Qual (OpenOffice braucht ca. eine halbe Minute, um ein 400 Seiten starkes Dokument abzuspeichern, und bis bei einem als falsch markierten Wort das Kontextmenü erscheint, kann schon bis zu eine Minute vergehen). Zum Glück ist noch ein bißchen Zeit bis August ...

Bis hierhin einmal für's erste ... Heute bin ich - vielleicht aufgrund des plötzlichen Wetterumschwungs, den ich natürlich sehr begrüße - wieder einmal richtig müde. Ich werde also nicht mehr alt heute abend ...

Jungliteraten II

Wie ich gestern mit Freude entdeckt habe, wurde in einem anderen Weblog auf meinen vorletzten Beitrag Bezug genommen. "Wozu darüber reden?" fragt der Autor - mit einigem Recht, zumal wenn man bedenkt, wie ausgeleiert und schal das Thema mittlerweile geworden ist. Doch eigentlich ist es doch gerade für die Betroffenen immer neu, bietet sich immer in neuen Facetten dar, wartet mit neuen Problemstellungen auf und fordert zur Schaffung neuer Lösungsansätze heraus.

Vielleicht wurde aber bei der ganzen Sache eines nicht deutlich: Es geht mir nicht um die nackte Tatsache, veröffentlicht zu sein. Ich habe die Phase der vanity press längst hinter mir, und aus meiner Homepage wird deutlich, daß ich nicht vorhabe, weitere On-Demand-Projekte auf den Markt zu werfen.
Meine Literatur - denn Literatur macht bereits der Schreiber, nicht erst der Leser - und mein Schreiben verstehen sich als Berufung, die zum Beruf werden wollen. Ich bin kein Mensch, der auf zwei Gleisen gleichzeitig fährt. "Schreiben nebenher" ist für mich nicht denkbar; einen Acht-Stunden-Tag hinter sich und danach bis Mitternacht am Schreibtisch sitzen und schwere Kopfarbeit leisten (denn nichts anderes ist das Schreiben!)? Dazu bin ich nicht der Typ. Und Ausweichtätigkeiten zum Einbringen der notwendigen Kohle? Ja - aber höchstens als vorübergehende Lösung. Eine Verlagsbewerbung wird bei mir nicht den Kopf tragen: "Manuel Charisius, freier Schriftsteller, z. Zt. technischer Abteilungsleiter" (sondern höchstens meinen Namen).
Daß ich so vorgehe, entspringt einer einfachen Motivation: Eben damit meine Werke - und meine Psyche! - nicht auf Dauer unter der Doppelbelastung leiden müssen, eben damit mich nicht die in dem bewußten Radiobeitrag zitierte Verbitterung heimsucht.

Außerdem: Was spricht gegen die Verlagswelt, solange man nicht einem inneren Zwang unterliegt, sich dort profilieren zu müssen? Warum nicht mit offenem und optimistischem Geist offensiv das Produkt der literarischen Arbeit kompetenten Menschen vorlegen, die seine Marktchancen beurteilen können? Warum soll sich nicht das Gegebene, das Geschriebene, in ökonomisch verwertbarer Form auf dem Bankkonto des Schriftstellers niederschlagen? Die Zusammenarbeit mit einem konventionellen Verlag wäre hierfür ohne Zweifel wichtige Voraussetzung (denn wie gesagt, den Selbstverlag habe ich hinter mir, und alles andere entspricht eben nicht den in diesem Absatz erläuterten Bahnen, in denen sich eine Veröffentlichung ereignen soll).

Um es kurz zu machen: Ich bin weder bereit, mich zu prostituieren, noch für die Kunst zu darben. Ich bin ohnehin kein Freund von extremen Positionen.

Trackbacks

Nun habe ich endlich verstanden, wie Trackbacks funktionieren. Jemand, der einen bestimmten Artikel linkt (über den Link im Titel, für diesen Beitrag z. B. http://www.manuel-charisius.de/blog/index.php?/archives/24-Trackbacks.html) und dessen Weblog die Funktion unterstützt (?), erstellt automatisch einen Trackback, d. h. er oder sie sendet den Trackback an den entsprechenden Beitrag.
(Editiert: So habe ich z. B. in meinem Beitrag "Jungliteraten II" von heute abend Bezug genommen auf den Beitrag "Jungliteraten ..." von gestern abend, was einen Trackback erstellt hat.)
Wie schön! :-)

(Nachtrag: Wie es scheint, kann ich keine Trackbacks an andere Blogs als mein eigenes senden, was wohl mit dem Angebot meines Webhosters zu tun hat. Ich arbeite dran.)

(Nachtrag vom 15.02.06: Lange hat es gedauert. Aber jetzt kann ich endlich uneingeschränkt Trackbacks versenden. :ja:)

Jungliteraten ...

... haben's bekanntlich schwer - gerade wenn sie noch nicht veröffentlicht haben. Sie stecken in einem dreifachen Dilemma:
1. Sie müssen produktiv sein, um einerseits ihre literarischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und andererseits Verlagen und Agenturen etwas vorlegen zu können.
2. Sie dürfen sich dabei nicht von Absagen und Rückschlägen entmutigen oder gar in ihrer Produktivität beeinträchtigen lassen, wie im obigen Artikel beschrieben (Stichwort: Verbitterung).
3. Sie müssen ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Puh!
Da sage noch einer, das Schriftstellerdasein wäre einfach. (Ich habe nie geglaubt, daß es dies sei, nebenbei bemerkt.) Die Sehnsucht ist dabei wohl die treibende Kraft eines jeden jungen Autors. Sie ist ein wichtiger Antrieb, entlockt sie ihm doch, wie man am soeben verlinkten Beispiel sehen kann, weitere Blüten seiner Sprachkunst. In dieser Intensität gelebt, mag sie auch tatsächlich irgendwann zu einem Erfolg führen, der sich in der greifbaren Welt manifestiert.
Auch ich habe Bilder im Kopf, visualisiere das Erträumte und bediene mich dabei bisweilen ähnlich dichter Metaphorik. Ein Augenzwinkern darf dabei, humorvoll wie ich bin, nicht fehlen (wie war das dabei nochmal mit Robert Gernhardts Zedernholzscheit, das er lächelnd in den Kamin legt ...?). ;-)

Manch ein anderer Autor - auch wenn er noch jung ist - hat all diese selbstquälerischen Stadien hinter sich und freut sich tatsächlich bereits an seinem wohlverdienten Erfolg. Ich gratuliere! Und wünsche mir selbst, einst ähnlich frohe Post im Kasten vorzufinden.

Und damit dies beizeiten passiere, gehe ich jetzt wieder flugs an die Arbeit, denn es gibt noch viel zu tun ...

Schafskälte

Nachdem ich während der letzten Tage mit einigen körperlichen Beschwerden zu kämpfen hatte, die wohl entweder auf zu langes Sitzen am Schreibtisch oder aber auf Einwirkung von Zugluft zurückzuführen sind, fühle ich mich jetzt wieder einigermaßen arbeitsfähig. Auch galt es, einige äußerst unangenehme (und noch dazu überflüssige) Auseinandersetzungen mit verschiedenen Menschen sowie die hanebüchenen, abrupt und scheinbar aus irgendwelchen Launen heraus angekündigten Umstrukturierungen einer gewissen "Autoren-Vereinigung" zu bewältigen. Gerade letztere halten mich noch in Atem, doch das Ende meiner Mitgliedschaft rückt ohnehin nahe, weshalb ich der ganzen Sache mittlerweile eher gleichgültig gegenüberstehe.

Was tut sich sonst bei mir? Der Showdown von Ran Aléron, Arrec und der Löwe erweist sich als schwieriger abzufassen, als ich erwartet hatte. Irgend etwas stimmt noch nicht, und das ist es wohl, was den Schreibfluß hemmt. Abgesehen davon leidet meine Produktivität ein wenig unter dem unwirtlichen Klima, das über Mitteleuropa hereingebrochen zu sein scheint und im Volksmund lustigerweise Schafskälte genannt wird. Ich friere aber nicht so gern, wenn ich am Schreiben bin, und kann nur hoffen, daß die Schafskälte demnächst den Hundstagen weicht. Bis dahin heißt es wohl: abwarten und Tee trinken.